16. Juni 2020 / Allgemeines

Claudia Middendorf: „Kommunen dürfen Eltern nicht im Stich lassen!“

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Die Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten, Claudia Middendorf, fordert die Kommunen in Nordrhein-Westfalen auf, Eltern von Kindern mit Förderbedarf im Homeschooling zu unterstützen. Weiterhin bittet sie darum, Ferienangebote für alle Kinder zu ermöglichen und auszuweiten.
Die Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten in Nordrhein-Westfalen teilt mit:

Die Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten, Claudia Middendorf, fordert die Kommunen in Nordrhein-Westfalen auf, Eltern von Kindern mit Förderbedarf im Homeschooling zu unterstützen. Weiterhin bittet sie darum, Ferienangebote für alle Kinder zu ermöglichen und auszuweiten.
 
In den vergangenen Wochen hatten sich zahlreiche Eltern von Kindern mit Förderbedarf hilfesuchend an die Landesbehinderten- und Patientenbeauftragte gewendet. In den meisten Fällen bestand das größte Problem darin, dass sie keine Unterstützung bei der schulischen Betreuung ihrer Kinder im Homeschooling erhielten.
 
„Viele Eltern fühlen sich in der aktuellen Lage von den Kommunen im Stich gelassen. Sie arbeiten im Homeoffice, müssen sich über finanzielle Einbußen und schlimmstenfalls ihre berufliche Zukunft Sorgen machen. Darüber hinaus betreuen sie ihr Kind mit Förderbedarf über viele Stunden alleine zu Hause. Zwar wurde der Regelbetrieb auch an Förderschulen schrittweise wieder aufgenommen, viele Kinder mit Förderbedarf lernen aber weiterhin an vielen Tagen zu Hause. Häufig steht ihnen ihre vertraute Schulassistenz hier nicht unterstützend zur Seite. Einige Kommunen weigern sich weiterhin, diese Leistung im Rahmen des Homeschoolings zuzulassen. Allerdings hat die Landesregierung klar formuliert, dass der Einsatz von Schulassistentinnen und -assistenten während der Corona-Pandemie im Homeschooling zulässig ist. Ich fordere diejenigen Kommunen auf, die dies derzeit noch nicht ermöglichen, schnell zu handeln und die Eltern nicht im Stich zu lassen. Mögliche politische Machtkämpfe aufgrund der anstehenden Kommunalwahl dürfen nicht auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden“, erklärte Claudia Middendorf.
 
Ein weiteres Problem, auf das die Landesbeauftragte durch Elternvertreterinnen und -vertreter in Nordrhein-Westfalen aufmerksam gemacht worden sei, bestehe im Mangel an Betreuungsangeboten für die Sommerferien. Viele Eltern hätten mittlerweile ihren Jahresurlaub für die Betreuung ihrer Kinder aufgebraucht und würden dringend Entlastungsangebote für die Sommerferien benötigen.
 
„Ich appelliere an die Entscheidungsträger möglichst zeitnah eine Lösung im Sinne der Familien zu finden und geeignete Betreuungsangebote zu schaffen. Es darf nicht sein, dass die nahenden Sommerferien Existenzängste bei den Eltern auslösen. Neben einer notwendigen Entlastung für berufstätige Eltern kann die Ferienbetreuung außerdem gerade in der aktuellen Situation ein wichtiges Instrument der sozialen Entwicklung für die Kinder sein“, betonte Claudia Middendorf.

 

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